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World Master Games in Turin


"Na, ihr müsst ja zu viel Geld haben, wenn ihr euch DAS leistet", hört man oft, wenn man vom Gewichtheben erzählt und dabei erwähnt, dass man dafür in Deutschland bestenfalls einen feuchten Händedruck bekommt. Fördergelder und Sponsoren sind rar gesät, die meisten suchen sie vergeblich. Also heist es selber zahlen - man hat es ja (oder auch nicht). Dies scheint auch die Divise bei den World Master Games in Turin im nächsten Jahr (03.08. - 10.08.2013) zu sein. An die relativ hohen Meldegebühren für Athleten (von offizieller Stelle heist es   115 - 170€, je nachdem wann man meldet), hat man sich ja schon gewöhnt. Es sind Master Games, die sind etwas Besonderes und das soll ja auch gewürdigt werden. Zählt man dann jedoch noch die Meldegebühr für Betreuer dazu (60 - 80€) wird es teuer. Man bedenke: ohne Betreuer geht es nicht. Lange Wege, turbulente Geschehen beim Wettkampf und dabei die Übersicht nicht verlieren, dass ist zu viel für jede(n) Heber(in). Wenn man bedenkt, was man teilweise für seine Meldegebühr bekommt (z.B.: in der Ukraine "durften" wir Essen, Getränke und Shuttletransfer in der Halle selbst zahlen), fragt man sich wozu man diese Gebühr überhaupt entrichtet. Zu diesen Gebühren, kommt nun noch Unterbringung und Verpflegung, sowie die Kosten für Anreise und Wettkampfvorbereitung (z.B. Physiotherapie). Als wäre das nicht genug, hat es jetzt den Anschein, dass jeder Athlet der meldet auch noch ein umfangreiches medizinisches Zeugnis ab zu liefern hat. Dieses besteht dem Vernehmen nach aus:


1. Sportmedizinischer check up,

2. regulärer Urintest,

3. EKG in Ruhe und Belastung (bei Golf, Bogenschießen und Bowling nur in Ruhe) und

4. Spirometrie.


Natürlich alles zu Lasten des Athleten / der Athletin. Ja, liebe Organisatoren, Gesundheit ist wichtig. Aber wir reden hier von erwachsenen Menschen. Jeder muss selbst wissen, was er sich zu mutet. Ein Schelm, wer jetzt denkt: "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast".  Möglicherweise könnte natürlich auch der BVDG den Heber(innen) unter die Arme greifen, damit diese Zusatzkosten nicht über Teilnahme oder nicht Teilnahme entscheiden.

Sei es wie es sei, zusammen genommen kommt hier einiges auf die deutschen Sportler, besonders auf die Gewichtheber zu, wenn man die Kosten bedenkt. Zu befürchten steht, dass die Master Games Einbußen bei den Teilnehmerzahlen hinnehmen müssen. Das wäre überaus Schade, die Master Games an und für sich, sind ja ein tolles Konzept. Es ist ja auch ein schlechtes Zeichen für die Qualität eines Sieges, wenn man sich unterstellen lassen muss, dass man nur Gewonnen hat, weil man sich den "Spaß" hat leisten können. Man schadet also nicht nur dem Geldsäckel des Einzelnen, sondern auch dem Masters Sport im Ganzen. Bleibt zu hoffen, dass, bei dem finanziellen Aufwand, die Master Games eine glänzende Veranstaltung werden.