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Gewichtheben der Masters

Wer sind die Masters?

Die Masters im Gewichtheben, sind Männer und Frauen über 35 Jahren. Sie treten in eigenen Wettkämpfen, in ihren jeweiligen Gewichts- und Altersklassen, gegeneinander an. Sie haben eine eigene Landes- und Bundesmeisterschaft, sowie eine eigene Europa- und Weltmeisterschaften. Einmal alle 4 Jahre, finden, zusammen mit der Weltmeisterschaft, die Master Games statt. Des Weiteren heben die Masters in den Landes- und Bundesligen Deutschlands mit. Dies ist mittlerweile eine Notwendigkeit, da es dem Deutschen Gewichtheben insgesamt an Nachwuchs fehlt.
Wie alle anderen Gewichtheber auch, gehören die Masters zum BVDG, dem Bundesverband deutscher Gewichtheber. Für sie und ihre Anliegen verantwortlich zeichnet der Mastersbeauftragte, des jeweiligen Bundeslandes. Der BVDG arbeitet seinerseits wieder mit dem  EWF, der European Weightlifting Federation zusammen, welche mit der IWF (International Weightlifting Federation) kooperiert. Er ist für die Ausschreibung der nationalen Wettkämpfe zuständig und leitet die Meldung der Heber, für internationale Ausscheidungen, zu den jeweils zuständigen Institutionen weiter.
Trotz dieser Vereinsstruktur treten Gewichtheber als Privatiers auf. Das heißt, sie bezahlen für alle Notwendigkeiten (Meldegebühren, Unterkunft, Trainigskosten, Physiotherapie . . .) selbst und stehen für alle Kosten (Stornogebühren im Krankheitsfall oder bei Umbuchungen, Strafgelder für nicht eingereichte Unterlagen, Doping u.ä., Versicherung . . .) selbst in der Haftung.

Was ist eine Gewichtsklasse und welche Gewichtsklassen gibt es?

Die Gewichtsklassen sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die Heber(innen) treten in der Gewichtsklasse an, in die ihr Körpergewicht fällt. Diese kleine Tabelle zeigt die Unterscheidungen für die beiden Geschlechter.

Frauen bis 48kg 53kg 58kg 63kg 69kg 75kg +75kg
Männer bis 56kg 62kg 69kg 77kg 85kg 94kg 105kg +105kg
Unter Gewichthebern wird meist die Angabe kg weggelassen, wenn über die Gewichtsklasse gesprochen wird. Man sagt einfach: "die 77er, die 58er" usw.

Was ist eine Altersklasse und welche Altersklassen gibt es?

Altersklassen gibt es nur bei den Masters, da bei ihnen jeder mitheben kann der einen Verein hat und die Wettkampfnorm für den entsprechenden Wettkampf hat. Ohne Altersunterscheidung wäre das ziemlich unfair, den ein 35Jahre alter Heber in der 69er hebt wahrscheinlich mehr als ein 45 Jahre alter Heber in der selben Gewichtsklasse. Eingeteilt wird in 5 Jahresschritten. Zur besseren Übersicht auch hier eine kleine Tabelle.

Alter Altersklasse (AK)
35 1
40 2
45 3
50 4
55 5
60 6
65 7
708
75 9
80+ 10

Die Altersangaben beziehen sich darauf, ab wann man einer AK angehört. Um die Sache für alle etwas zu erleichtern gilt nur das Geburtsjahr des Hebers, bei der Einteilung in eine AK. Alle Heber werden am 1.1. eines jeden Jahres ein Jahr älter, egal ob sie nun am 3. Februar oder am 22.Dezember geboren sind.

Wie baut sich ein Wettkampf auf?

Ein Wettkampf setzt sich aus dem beidarmigen Reissen und dem beidarmigen Stoßen zusammen. Je Disziplin hat jeder Heber 3 Versuche. Zwischen diesen Versuchen, muss eine Steigerung der Hantellast von mindestens einem Kilogramm vorgenommen werden.
Beim Reissen geht der Heber in die Hocke, hebt das Gewicht über den Kopf (wobei er leicht aufsteht) und und stellt sich anschließend aufrecht hin. Die Arme müssen, während des ganzen Vorgangs, gerade bleiben. Beim Stoßen legt der Heber, die Hantel auf den Schlüsselbeinen ab (wobei er wie beim Reissen in der Hocke sitzt), steht auf und bringt die Last mit einer Bewegung über den Kopf. Die Hebung gilt als abgeschlossen, wenn die Last mit gestreckten Armen über dem Kopf gehalten wird. In beiden Disziplinen gibt es bei dem Masters auch immer noch die Technik des Ausfallhebens, welche allerdings nur noch selten praktiziert wird. Auf diese Praktik wird auf dieser Website nicht weiter eingegangen.
Die Hebung ist nur gültig, wenn der Heber die Last so lange hält bis der Hauptkampfrichter das Signal zum Ablegen der Hantel gibt. Dieses Signal muss in optischer (meist eine Lampe) und akkustischer (meist ein Summ-/Piepton) Form erfolgen. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten um eine Hebung ungültig zu bekommen. Dazu gehören, nicht vollständig gestreckte Arme, Nachdrücken (die Arme werden nicht in einem Zug gestreckt) und osszilierende Hantel (die Hantel wird auf den Schlüsselbeinen zum schwingen gebracht um die Schwingung für die Hebung zu nutzen). Alle eben genannten Fehler können im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen führen, im besten zu unerlaubter Vorteilnahme.
Wird ein Heber zu seinem Versuch aufgerufen, hat er 60 Sekunden um seinen Versuch anzutreten. Tut er dies nicht, gilt der Versuch als ungültig. Ist ein Heber zwei mal hintereinander dran, hat 120 Sekunden bis zu seinem nächsten Versuch. Steigerungen der Hantellast sind nur bis 30 Sekunden vor einer Hebung zulässig. Dannach muss der Versuch in Angriff genommen werden, sonst ist er ungültig.

Was ist eine Wettkampfnorm?

Die Wettkampfnorm ist die Leistung, die zu erbringen ist, um an einem Wettkampf teilnehmen zu können. Diese ist im Gewichtheben das Zweikampfergebnis. Festgelegt wird diese Norm vom dafür zuständigen Verband, bei der DM ist dies zum Beispiel der BVDG. Die Wettkampfnorm ist aber auch im Wettkampf wichtig. Liegt das Zweikampfergebnis nach dem Wettkampf 10kg unter der Norm, wird die Platzierung des Hebers nicht anerkannt. Im Ernstfall heißt das, dass der Heber sollte er 200kg im Zweikampf geschafft haben und das bei einer Norm von 215kg, würde er keine Medallie bekommen, auch, wenn das Ergebnis in diesem Wettkampf für einen Podestplatz gereicht hätte.

Was geht in den Zweikampf ein?

Das Zweikampfergebnis wird aus dem besten gültigen Versuch im Reissen und dem besten gültigen Versuch im Stoßen gebildet. Angenommen ein Heber reisst als bestes Ergebnis 100kg und Stößt dazu 125kg, so ergibt das eine Zweikampfleistung von 225kg. Anhand dieser Leistung wird der Sieger eines Wettkampfs ermittelt. Sollte es einmal zu einem gleichen Zweikampfergebnis kommen, entscheidet das Körpergewicht. In diesem Fall gewinnt der leichtere der beiden Heber. Sollte auch dies gleich sein, wird danach entschieden wer die Last zuerst bewegt hat. Hat also Heber A die Last im 3.Versuch gehoben und Heber B bereits im zweiten, gewinnt Heber B. Bei den Masters-Hebern werden außerdem noch die SM-Punkte zur Bestimmung des Siegers herangezogen.

Was sind die SM-Punkte

Die SM-Punkte sind ein kompliziertes Punktsystem, das aus dem Gewicht, dem Alter, der Leistung der Heber und ihrem Geschlecht ermittelt wird. Diesen Faktoren wird eine gewisse Wertigkeit zugeordnet. Diese Wertigkeiten werden nach einem System, das dem Autor nicht bekannt ist zusammengerechnet und ergeben so die Relativwertung, die Sinclair-Metzler-Wertung oder eben kurz die SM-Punkte.

Wer stellt das Kampfgericht?

Das Kampfgericht wird durch, von den jeweiligen Vereinen, dafür ausgebildete Personen gestellt. Es gibt Kampfrichter mit Bundeslizenz und Kampfrichter mir internationaler Lizenz. Wettkämpfe auf Bundesebene können von Kampfrichtern mit Bundeslizenz gerichtet werden, allerdings gelten eventuell aufgestellte Weltrekorde nur, wenn sie vor einem Kampfrichtergremium mit internationaler Lizenz erbracht wurden. Des Weiteren gilt, ein Weltrekord kann nur bei einer WM, ein Europarekord nur bei einer EM erbracht werden. WM, EM und Master Games müssen von Kampfrichtern mit Internationaler Lizenz gerichtet werden.